Historisches Foto des von ca. 1902-1932 bestehenden Ziegelofens von Georg Kattinger am Tobelbach südlich von Wartmannstetten. Das rechts im Bilde bestehende Wohngebäude Wartmannstetten Nr .45 bestand bis nach dem 2. Weltkrieg, als der Ziegelofen bereits abgetragen war. Danke für das Bildmaterial an Robert Glaser.
Grundeigner:
28.04.1900 – 05.04.1901: Adolf Hönigschmid
05.04.1901 – 19.11.1938: Georg Kattinger
Quelle: GRASER, R. (o.J. unveröffentlicht): Lehmabbau und Ziegelerzeugung im Gemeindegebiet der Marktgemeinde Wartmannstetten in der Zeit von um 1800 bis um 1950.
Georg Kattinger produzierte in Erlach und Wartmannstetten kleinformatige Ziegel mit den Ziegelzeichen „GK“ und „K“ in verschiedenen Ausformungen. Die Ziegel sind aufgrund größerer Quarz- und Gimmereinschlüsse von minderer Qualität, fanden jedoch rege Verbauung in den großen Industriekomplexen in Neunkirchen.
Lok-Montagehalle Werk Nord, erbaut 1905, abgerissen 1935/36
undatierte Werksansicht mit Teil der Belegschaft
Ansichtskarte vom Sturmschaden 10.07.1916, gelaufen 07.08.1916
Sturmschäden vom 10.07.1916 im Werk Süd. Historischer Abzug von Glasplatte
Sturmschäden vom 10.07.1916 im Werk Süd. Gebrochener Schlot (!). Historischer Abzug von Glasplatte
Beseitigung der Sturmschäden durch ?Kriegsgefangene
Gleisbau, um 1925. Hintergrund: Lokomotivfabrik
Werkstor zum Südwerk („Schleife“) vor dessen Renovierung. Um 1960
WrN 4732/1907 Pölfing-Brunn, eine von 2 Loks der 1907 eröffneten Sulmtalbahn (8). Original-Werksaufnahme
BBÖ 114.01, Prototyp. Auslieferung im April 1929 (7). Original-Werksaufnahme von Atelier Ferber, Wr. N.
BBÖ 114.01, Prototyp. Auslieferung im April 1929 (7). Original-Werksaufnahme von Atelier Ferber, Wr. N.
250. Tender des Werkes Wr. Neustadt für Loks der Baureihe 50 (9). Nummer 50 647. Auslieferung wohl 1938. Original-Werksaufnahme
Serbenhalle heute
Schlot der Serbenhalle heute
Serbenhalle von Norden
Über den Betrieb
Branche: Fahrzeugbau, Rüstungsindustrie
Geschichte:
1842: Georg Sigl’s Lokomotivfabrik [3]: Fabriksgründung südlich der Pottendorfer Straße
1870 Erweiterung des Werks auf Bereiche nördlich der Pottendorfer Straße [3]
1875: Umbenennung in Aktiengesellschaft der Lokomotivfabrik Wr. Neustadt, vormals G. Sigl in Wr. Neustadt
10.07.1916: Vernichtung großer Teile des südlichen Werkes durch einen Tornado. Während des 1. Weltkrieges wird das Werk Süd als Kriegsgefangenenlager genutzt [3]
1930: Vorübergehende Stillegung des Werkes aufgrund der Wirtschaftskrise[3,4]
1942: Gründung der Rax-Werk Ges.m.b.H., Fertigung von Lokomotivtendern, Leichtern und Rüstungsprodukten, u.a. von V2-Raketenteilen [2] im Nordteil der ehem. Lokomotivfabrik Sigl.
1943: Gründung eines Außenlagers des Konzentationslagers Mauthausen in nder sogenannten Serbenhalle, einer in Kraljevo demontierten und in Wr. Neustadt aufgebauten Eisenbahnfabrikshalle [1].
1945: Auflassung Konzentrationslager, Rax-Werk wird USIA – Betrieb
1958: Anschluss an den Simmering-Graz-Pauker-Konzern [2]
1966: Stillegung des Werkes [2]
Heute finden sich als Reste der Raxwerke noch folgende Objekte:
Österreichische „Kronprinz-Wemag“ AG für Werkzeug- und Metallindustrie
(„KROMAG“)
heute: AEZ Leichtmetallräder u.a.
Branche: Metall und Metallverarbeitung
Betriebsdauer: <1926 – laufend
Produkte: Erzeugung und Verkauf von Werkzeugen für alle Industrien
Spiralbohrer. Gewindebohrer, Reibahlen, Fräser, Schneideisen und -kluppen, Metallkreissägen, Spannwerkzeuge, Felgen- und Schutzbleche für Fahrräder und Automobile, Automobilräder (Kapezet-, Stahlspeichen- und Vollscheibenräder), kaltgewalztes Bandeisen und Bandstahl, nahtlose kaltgezogene Präzisionsstahlrohre, gelötete- und geschweißte Rohre (Stand: 1926)
Status: erhalten
Höchstzahl gleichzeitig bestehender Schlote: Literatur: COMPASSVERLAG (1925): Industrie-Compass 1925/26 Band I Österreich; Compassverlag, Wien. 2312S
Branche: Lederverarbeitung, -erzeugung (Gerberei bis etwa 1960er Jahre) [2]
Betriebsdauer: Ca. 1853 – nach 1967 (später nur noch Lederkonfektion)
Produkte: Sohlen, Treibriemen, Riemenleder, Näh- und Binderiemen [2]
Status: Fabrik abgerissen, Schlot wurde im Februar 2011 gesprengt (siehe Einsatzdoku der Sprengruppe 15 Neunkirchen).
Die Fotos stammen aus 2007 und vom Abbruch 2011. 2007 war das Werksgelände frei zugänglich und die Kraftzentrale unversperrt – leider auch etwas von Vandalismus geprägt. Die Fotos zeigen die ehemalige Kraftzentrale mit Maschinen des Paukerwerkes Wien (1915), der Ersten Brünner Maschinenfabriks AG (1915) und von Voith St. Pölten (Turbine, 1920). Ferner Ansichten der beachtlichen Transmissionen und der wunderschön marmorgetäfelten elektrischen Einrichtungen mit einer Basisspannung von 110 V.
Literatur:
[1]…COMPASSVERLAG (1925): Industrie-Compass 1925/26 Band I Österreich; Compassverlag, Wien. 2312S
[2]…Lehrerarbeitsgemeinschaft Neunkirchen (Hrsg, ca. 1967): Mein Heimatbezirk Neunkirchen. Heimat- und wirtschaftskundliche Arbeitsblätter des Bezirkes Neunkirchen. Franz Feilhauer OGH, Neunkirchen. 111 ff.
Arbeiterstand: 80-300, je nach Zeitraum und Konjunktur (1)
Literatur:
(1): Dr. Harold H. Chipman via Email.
Wir bedanken uns bei Hrn. Harold Hastings Chipman, dem Urenkel des Firmengründers, für die Klärung des Standortes, die Bereitstellung relevanter Informationen und des oben abgebildeten Dia-Scans aus dem Archiv der Familie Quecke, welcher dem ausdrücklichen Copyright untersteht.
(2): Industrie-Compass 1925/26, Band I Österreich. Compass Verlag, S. 1556
(3): Industrie-Compass 1959, Österreich. Compass Verlag, S. 1357