Fotokonvolut übermittelt von Manfred Fenz (buntmetall amstetten GmbH) im März 2011 [0]
Munitionsfabrik Anton Keller im Aufbau, um 1904
Munitionsfabrik Anton Keller, um 1908
Hochwasser vor dem Werk
Folgen eines Fliegerangriffes vom 23.08.1944 (1)
Folgen eines Fliegerangriffes vom 23.08.1944 (2)
Extrem seltenes USIA-Foto (1945-1955)
Wunderschöne Luftbildaufnahme aus 1963
1905 wurde in Enzesfeld das „Anton Keller Metallwerk und Munitionsfabrik“ von einem ehemaligen Mitbesitzer der „Hirtenberger Patronenfabrik“ gegründet und mit dem Bau der Werksanlagen begonnen. Das Unternehmen erzeugte vorerst mit einigen hundert Mitarbeitern Metallguss- und Walzwaren sowie Geschosszünder, Gewehr- und Revolverpatronen und Schwarzpulver. 1907/1908 folgte die Gründung des Rechtsvorgängers des heutigen Werkes (Gründung der AG). Mit Ausbruch des 1. Weltkrieges begann ein großzügiger Ausbau der Fabriksanlagen und Ausweitung der Produktion auf Artilleriemunition […]. [1/4] Weiterlesen „BN | Enzesfeld | Enzesfelder Metallwerke AG | buntmetall amstetten GmbH“
schlot.at vefügt seit 2010 über extrem seltenes Original-Fotomaterial der Explosion in der ehemaligen K.u. K. Pulverfabrik Blumau [1]. Die Munitionsfabrik wurde im späten 19. Jahrhundert von A. Nobel gegründet und knapp vor der Jahrhundertwende vom Militär übernommen. Im 1. Weltkrieg wurde das Werk extrem ausgebaut, es gab bis zu 15 Wassertürme und ein groß angelegtes Schienennetz. Unter anderem wurden auf dem in mehrere sogenannte Betriebsinspektionen unterteilten Gelände Trinitrotoluol (TNT) und Pikrinsäure hergestellt – großteils unter elenden sozialen und hygienischen Bedingungen. Der Übergang zur Friedensproduktion war nach dem verlorenen 1. Weltkrieg und den 1919 erschienenen Bestimmungen von St. Germain (weitreichendes Rüstungsverbot) sehr schwierig. 1922 war folgende Werkseinteilung aktuell [2]: Weiterlesen „BN | Blumau | Pulverfabrik | Explosion 1922“
WNF-Werk II, 2. Weltkrieg. Schlot mit demontierten DAIMLER-Lettern.
Flugzeug-Rumpfkonstruktionen im Werkshof, 2. Weltkrieg
Von 1899 bis 1935 wurden an diesem Standort in der Pottendorfer Straße Automobile und Motoren hergestellt [1]. Ab 1915 wurden – vorerst bis 1918 – von der ÖFFAG (Österreichische Flugzeugfabriks AG) auch Flugmotoren und anderes Kriegsgerät produziert [1].
Während des 2. Weltkrieges waren die Wiener Neustädter Flugzeugwerke (WNF) sowohl am Flugfeld Wr. Neustadt (Werk I, Wiener Straße 120) als auch im Bereich der ehemaligen Daimler Motorenwerke in Wr. Neustadt Nord, Pottendorfer Straße (Werk II) [2] tätig. Die obigen Fotos aus dem WNF – Werk II sind historische Abzüge von Glasplatten-/Kunststoffnegativen im Eigentum des Schlot-Archives.
1909 wurden in Wr. Neustadt bereits ein Flugfeld und Werkstätten errichtet. Die hier 1915 gegründete ÖFFAG (Österreichische Flugzeugsfabriks AG) [1] produzierte am Wr. Neustädter Flugfeld bis 1918 Kampfflugzeuge [1]. Während des 2. Weltkrieges waren die Wiener Neustädter Flugzeugwerke (WNF) sowohl am Flugfeld (Werk I) [2] als auch im Bereich der ehemaligen Daimler Motorenwerke in Wr. Neustadt Nord (Werk II) [3] tätig. Die obigen Fotos vom Flugfeld Wr. Neustadt / aus dem WNF – Werk 1 sind historische Abzüge von Glasplatten/Kunststoffnegativen im Eigentum des Schlot-Archives.
Bezüglich der Rechnung 1946:
Seltener Papier-Nachweis / Beleg der 1938 gegründeten Wr. Neustädter Flugzeugwerke, dem größten Messerschmitt-Werke des Dritten Reiches. Der Flugzeugbau in Wr. Neustadt begann mit der Oeffag bereits 1915. Zeitgeschichtlich interessant ist, daß die vorliegende Rechnung vom 12.02.1946 von den „Wiener-Neustädter Maschinenwerken“ in Wien ausgestellt, allerdings noch auf altem Wr. Neustädter Firmenpapier aus dem Dritten Reich getippt wurde. Die Worte „Flugzeugwerke“, „Wiener Neustadt“ und „Nationalsozialistischer Musterbetrieb“ (!) sowie das reliefierte Logo der Deutschen Arbeitsfront wurden mit Schreibmaschinen -X übertippt.
Branche: Großhandel mit Metallen sowie Erzeugung von Metallegierungen und Metallschmelzen [1].
Betriebsdauer: seit mindestens 1994 [1]
Produkte: Metalle [1]
Status: aktiv [1]
Höchstzahl gleichzeitig bestehender Schlote: 1 (2009) Literatur: [1] Online-Quelle.
Das Areal war offenbar vorgenutzt, und zwar wie folgt (Industrie-Compass 1959, 893):
„Josef Hebenstreit (1946) […] Ersatzteile für Maschinen-, Lokomotiven- und Waggonbau, Straßeneinbauarmaturen]“
„Sulzer & Co, Eisen- und Metallgießerei (1951) […] Maschinen- und Kommerzguß, Grauguß, Leicht-und Schwermetall […]“
Das gesamte Areal war von ca. 1900 bis 1920 Teil der Sprengstoffwerke Blumau-Neurißhof.
Lok-Montagehalle Werk Nord, erbaut 1905, abgerissen 1935/36
undatierte Werksansicht mit Teil der Belegschaft
Ansichtskarte vom Sturmschaden 10.07.1916, gelaufen 07.08.1916
Sturmschäden vom 10.07.1916 im Werk Süd. Historischer Abzug von Glasplatte
Sturmschäden vom 10.07.1916 im Werk Süd. Gebrochener Schlot (!). Historischer Abzug von Glasplatte
Beseitigung der Sturmschäden durch ?Kriegsgefangene
Gleisbau, um 1925. Hintergrund: Lokomotivfabrik
Werkstor zum Südwerk („Schleife“) vor dessen Renovierung. Um 1960
WrN 4732/1907 Pölfing-Brunn, eine von 2 Loks der 1907 eröffneten Sulmtalbahn (8). Original-Werksaufnahme
BBÖ 114.01, Prototyp. Auslieferung im April 1929 (7). Original-Werksaufnahme von Atelier Ferber, Wr. N.
BBÖ 114.01, Prototyp. Auslieferung im April 1929 (7). Original-Werksaufnahme von Atelier Ferber, Wr. N.
250. Tender des Werkes Wr. Neustadt für Loks der Baureihe 50 (9). Nummer 50 647. Auslieferung wohl 1938. Original-Werksaufnahme
Serbenhalle heute
Schlot der Serbenhalle heute
Serbenhalle von Norden
Über den Betrieb
Branche: Fahrzeugbau, Rüstungsindustrie
Geschichte:
1842: Georg Sigl’s Lokomotivfabrik [3]: Fabriksgründung südlich der Pottendorfer Straße
1870 Erweiterung des Werks auf Bereiche nördlich der Pottendorfer Straße [3]
1875: Umbenennung in Aktiengesellschaft der Lokomotivfabrik Wr. Neustadt, vormals G. Sigl in Wr. Neustadt
10.07.1916: Vernichtung großer Teile des südlichen Werkes durch einen Tornado. Während des 1. Weltkrieges wird das Werk Süd als Kriegsgefangenenlager genutzt [3]
1930: Vorübergehende Stillegung des Werkes aufgrund der Wirtschaftskrise[3,4]
1942: Gründung der Rax-Werk Ges.m.b.H., Fertigung von Lokomotivtendern, Leichtern und Rüstungsprodukten, u.a. von V2-Raketenteilen [2] im Nordteil der ehem. Lokomotivfabrik Sigl.
1943: Gründung eines Außenlagers des Konzentationslagers Mauthausen in nder sogenannten Serbenhalle, einer in Kraljevo demontierten und in Wr. Neustadt aufgebauten Eisenbahnfabrikshalle [1].
1945: Auflassung Konzentrationslager, Rax-Werk wird USIA – Betrieb
1958: Anschluss an den Simmering-Graz-Pauker-Konzern [2]
1966: Stillegung des Werkes [2]
Heute finden sich als Reste der Raxwerke noch folgende Objekte:
Werksanicht von WNW, um 1920. Links im Bild das Sägewerk
Werksansicht von WSW. Gelaufen 1932
Notgeld der „Consumanstalt“ um 1920
Detailansicht Werk-West, 2. WK
Westteil des Werkes mit Seilbahn, 2.WK
ehem. Gießerei 2007
Kamine im Bandbereich 2007
Kamine im Bandbereich 2007
Über den Betrieb
Berndorfer Metallwarenfabrik Arthur Krupp AG | später Berndorf AG
Gießerei, Walzwerk, Drahtzug, Röhrenwerk, Bänder- und Münzwerk, Galvanische Versilberung, Besteckfabrik, Hohlwaren- und Kesselfabrik
Branche: Metallindustrie, Rüstungsindustrie
Betriebsdauer: 1843 – laufend
Produkte 1925: versilberte und unversilberte Besteck und Tafelgeräte, Kunstbronzen, Kochgeschirre aus Reinnickel und Aluminium, elektrische Koch- und Heizapparate, Apparate und Kessel, Rohrleitungen und Schlangen aus Reinnickel, Kupfer, Aluminium, Aluminiumtanks für Brauereien, Halbfabrikate wie Bleche, Bänder, Stangen, Drähte und nahtlose Rohre aus Reinnickel, Neusilber, Kupfernickel, Kupfer, Messing, Aluminium und Bronzen, Münzplättchen, Näpfchen und Hülsen.
Status: erhalten und seit Privatisierung teils branchenfremd nachgenutzt
bestehende Schlote 2007: 4
Die abgebildete Materialseilbahn transporierte noch vor Beginn des 1. Weltkrieges Braunkohle aus dem südlich des Berges gelegenen Bergwerk Grillenberg zur Kraftzentrale von Krupp. Sie wurde mit der Einstellung des Bergbaues 1959 vermutlich abgetragen. Heute dient das Firmengelände, dessen ehemalige Besteckproduktion als Altlast ausgewiesen ist, einer Vielzahl von Unternehmen als Produktions- und Lagerstandort.
Literatur und PK-Zitat:
COMPASSVERLAG (1925): Industrie-Compass 1925/26 Band I Österreich; Compassverlag, Wien. 2312S
Email-Info zum abgebildeten Notgeld von Susanne Schmieder-Haslinger, Kruppstadtmuseum Berndorf (2009): „[…] es handelt sich um das das geld der consumanstalt der berndorfer
metallwarenfabrik arthur krupp der ersten republik (anfang 20er jahre).
die arbeiter und angestellten der fabrik konnten sich ihren lohn teilweise
mit münzen der consumanstalt auszahlen lassen und somit günstiger
einkaufen. unser museum besitzt einige münzen.
mfg
susanne schmieder-haslinger“
Postkarte „Berndorf-Krupp-Werke A.G. Seilbahn: Lichtbild und Verlag Anton Kral, Berndorf, N.D. gelaufen 1943, PK-Foto131x80,5mm im Eigentum schlot_archiv.
Österreichische „Kronprinz-Wemag“ AG für Werkzeug- und Metallindustrie
(„KROMAG“)
heute: AEZ Leichtmetallräder u.a.
Branche: Metall und Metallverarbeitung
Betriebsdauer: <1926 – laufend
Produkte: Erzeugung und Verkauf von Werkzeugen für alle Industrien
Spiralbohrer. Gewindebohrer, Reibahlen, Fräser, Schneideisen und -kluppen, Metallkreissägen, Spannwerkzeuge, Felgen- und Schutzbleche für Fahrräder und Automobile, Automobilräder (Kapezet-, Stahlspeichen- und Vollscheibenräder), kaltgewalztes Bandeisen und Bandstahl, nahtlose kaltgezogene Präzisionsstahlrohre, gelötete- und geschweißte Rohre (Stand: 1926)
Status: erhalten
Höchstzahl gleichzeitig bestehender Schlote: Literatur: COMPASSVERLAG (1925): Industrie-Compass 1925/26 Band I Österreich; Compassverlag, Wien. 2312S